London - In den Straßen

Mit eleganten Schritten bahnte die Slytherin sich einen Weg durch die Menschenmassen und musste ab und zu ein angewidertes Gesichtsverziehen unterdrücken, wenn sie von irgendwelchen Muggeln angerempelt worden war. Ihr Hogwartsgepäck hatte sie verkleinert und in ihrer schwarzen Handtasche verstaut. Ihre braunen Haare hatte sie zu einer lockeren Hochsteckfrisur gezaubert und sie trug einen kurzen Rock und ein trägerloses Top. Für normal konnte sie mit Muggelkleidung nicht viel anfangen, aber was sein muss, muss eben sein. Vor ihr tauchte eine kleine Seitengasse auf. "Perfekt" Damit verschwand die Schlange in der dunklen Gasse und lehnte sich für einen Moment durchatmend gegen die kühle Hauswand.

Elegant gekleidet stolzierte Lucius schließlich durch Muggellondon. Er war es leid auf Draco in der Villa zu warten. Wer wusste schon, wo sich der Junge rumtrieb. Vielleicht war er schon in London auf dem Weg zum Hogwartsexpress. Der Todesser stütze sich kurz auf seinen Gehstock ab, als er eine anmutige Gestalt in eine Seitengasse verschwinden sah. Würde das Glück auf seiner Seite sein und ihm Samira noch einmal vor der Abreise zu spielen? Immerhin war ihre Liebelei noch nicht allzulange her. Sehnsüchtig führten ihn schnelle Schritte zu der Gasse. Eine Enttäuschung könnte er nicht ertragen und würde der Person, wenn sie nich die war die er erhoffte, das Leben kosten. Doch sie war es. Lucius setzte ein charmantes Lächeln auf und trat näher. "Guten Tag, Miss Meareille."

Überrascht öffnete die Slytherin die Augen und schaute direkt in die des Malfoys. Ein Funkeln trat in ihren Blick. "Welch' Überraschung. Guten Tag Mr. Malfoy", meinte sie dann charmant und war froh um diese nette Ablenkung. Vermutlich hätte sie sonst irgendeinen dieser Muggel heute noch einen unschönen Zauber verpasst, aber so konnte sie sich nun wenigstens etwas abregen, ehe sie den Weg zum Hogwartsexpress weiterführte.

Er schmunzelte. Das Funkeln in ihren Augen gefiel ihm und er kämpfte bereits mit seiner Beherrschung. Diese Frau weckte etwas in ihm, dass schon so lange geschlummert hatte. Seine Leidenschaft. Lucius stütze sich auf seinen Stock und fixierte sie mit seinen grauen Augen. "Wie hinreißend sie wieder aussehen. Man könnte meinen Sie hätten jemanden erwartet", scherzte er. Am liebsten hätte er sie jetzt geküsst, aber Selbtbeherrschung war alles. Stattdessen leckte er sich nur kurz über die Lippen.

"Vielleicht habe ich ja auf Sie gewartet", meinte Samira und ein nekisches Grinsen lag auf ihren Lippen. Es gefiel ihr den Malfoy in der Hand zu haben, mit ihm spielen zu können. Es war so eine unglaubliche Genutuung, doch war es auch etwas, was sie ihm nicht zeigen durfte. Sie musste die Rolle die sie zu spielen hatte gut spielen, denn den Blonden als Spielzeug zu verlieren würde Samira ganz und gar nicht gefallen.

Glucksend betrachtete er sie. Genau das hatte er sich erhofft. Wie weh es breits jetzt tat, sie hinter dicken undurchdringbaren Mauern zu wissen. Wieso konnte Dumbledore ihn nicht einfach als Lehrer einstellen. "Haben Sie etwa Wahrsagen belegt?", neckte er sie ein wenig. Lucius wusste wohl, dass dieses Unterrichtsfach unnötig war. Keiner hatte dabei je etwas gelernt. Wie sollte man auch, wenn die Professorin selbst es nicht einmal beherrschte. Wie erbärmlich. Während er so über Hogwarts sinnierte, merkte er nicht, dass er sich ihr automatisch näherte.

"Nicht das ich wüsste", bemerkte sie mit leiser werdender Stimme, während er sich ihr näherte und dies scheinbar gar nicht wirklich mitbekam. Scheinbar war es doch gar nicht so schwer einen Lucius Malfoy an der Leine zu halten. Dieser Gedanke ließ sie kurz grinsen und als er ihr dann so nahe war, schaute sie ihn mit schiefgelegtem Kopf und unschuldigen Gesichtausdruck liebreizend an. Während sie sich innerlich selbst dazu gratulierte diesen Mann einnehmen zu können.

Er konnte einfach nicht anders. Seine Lippen wollten sie erneut kosten. Und da sie ihren Kopf sowieso schon schief gelegt hatte, war es ein leichtes. Blitzschnell wie eine Schlange schnellte sein Kopf nach vorne und umschloss seine Lippen mit ihren. Samira musste eine Veela sein, anders konnte er sich ihre Anziehungskraft auf ihn nicht erklären.

"Bingo", kommentierte Samira stumm und begann den Kuss zu erwidern, während ihre Hände den Weg in seinen Nacken fanden und ihn näher zu sich zogen. Lucius Malfoy wusste wie man mit einer Frau umzugehen hatte und der Slytherin gefiel das ungemein.
Sowas würde es in Hogwarts nicht geben, sah man mal von Snape ab, dem sie dies auch zutrauen würde, aber der entweder schwul oder impotent war.

Immer leidenschaftlicher wurden die Küsse. Wie gern er sie doch einfach mitnehmen würde. Sie würde das schönste Zimmer in seinem großen Anwesen bekommen. Doch leider sprach so einiges dagegen. Und der Hogwartsexpress würde auch nicht auf sie warten. Wie schon so oft verfluchte er das Schloss für seine Existenz. Die einzig wahre Schule war sowieso Durmstrang. Doch leider hatte er sich damals vin Narcissa überreden lassen ihren einzigen Sohn nach Hogwarts zu stecken. Aber wie man an Samira sehen konnte, brachte das Schloss auch etwas Brauchbares hervor.

Das Kichern zweier Mädchen stoppte Samira in ihrem Plan den Malfoy weiter zu reizen und so löste sie sich und warf den zwei Jugendlichen die sie und den Blonden anstarrten einen tödlichen Blick zu, welcher ihr Kichern verstummen ließ. Dann wandte sie sich an den Mann vor sich und fuhr ihm mit ihrem Finger vorsichtig über die Lippen. "Der Zug fährt in einer Viertelstunde", meinte Samira dann und legte etwas bedauerndes in ihre Stimme.

Am liebsten hätte er geflucht, doch was würde das an dem Umstand ändern. Er wollte sie nicht schon wieder gehen lassen. "Müssen Sie denn mit dem Zug anreisen?", fragte er flüsternd und hoffte, dass sie verneinen würde. Lucius würde sie hinbringen lassen, egal wie. Oder sie könnte doch apparieren. Irgendwie würde es doch eine Möglichkeit geben, dass hier nicht schon so früh enden zu lassen.

Samira nickte. "Ja, alles Andere würde zu viel Aufmerksamkeit erregen", erklärte sie dann und setzte ein leicht traurige Miene auf. "Aber vielleicht ist der Zufall uns nocheinmal freundlich gestimmt" Damit hauchte sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen und schob sich dann an ihm vorbei. Hogwarts rief.