In der Bibliothek

"Ich weiß nicht, was du meinst", gab Draco unschuldig zurück und stellte sich ahnungslos. Er wollte schnell alles verdrängen, was eben passier war... oder besser fast passier war...
"Ich habe nichts getan", meinte er entschlossen.
Ja, noch nicht..., ergänzte er in Gedanken, argh! Wie komme ich nur dazu!
Er wusste genau, wäre Granger nicht ausgewichen, wär es geschehen. Er hätte sie geküsst.

Hermine trat auf Draco zu, so wie er es vorhin bei ihr getan hatte nur ein Stück von ihrem Gesicht entfernt. "Ach wirklich?", fragte sie und musterte ihn eingehend. Wie würde er nun darauf reagieren? Würde er gleich wie sie ausweichen oder würde er etwas ganz anderes tun? Was stand denn noch zur Auswahl? Sie küssen? Bestimmt nicht... Aber viellecht ein Fluch...

"Nein... jedenfalls noch nicht", murmelte er, bevor er den Abstand zwischen ihnen schloss und sanft ihre Lippen mit seinen berührte. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an, sie zu küssen. Seine Augen waren geschlossen und eine Hand grub er in ihr brünettes Haar.
Es dauerte eine Weile, bevor er sich wieder von ihr löste und er konnte kaum fassen, was er gerade getan hatte.
Mit großen Augen starrte er sie an... und war sprachlos.

Hermine war erstaunt über die Wendung der Ereignisse und schaute Draco überrasht an. Er schien genau so überrascht. Doch Hermine legte bloss eine Hand an seine Brust und legte wieder ihre Lippen auf seine, diesmal vertiefte sie den Kuss etwas und es dauerte auf länger, ein wenig löste sie sich von ihm. "Was machen wir hier nur?", dann trat sie etwas zurück...

Als Hermine ihn erneut küsste, schloss er bloß genießerisch die Augen und zog sie näher zu sich heran. Seine Hand platzierte er auf ihrem Rücken.
Dieser Kuss war leidenschaftlicher als der erste und es dauerte lange, bis sie sich wieder von ihm löste. Er schnappte atemlos nach Luft und starrte sie ein wenig entsetzt an.
"Ich weiß es nicht... es... kam einfach so über mich. Ein Impuls, den ich nicht beeinflussen konnte", antwortete er schwach und kam sich selten dämlich vor...

Hermine wich etwas zurück. "Das war jetzt dömlich...", meinte sie schnell und pachte ihre Sachen zusammen. "Ich meine, du und ich, das ist doch absurd....", selber glaubte sie es aber nicht. "Glaube ich...", sie legte sich die Tasche um die SChultern wartete aber noch ab was Draco sagen würde.

Draco beobachtete, wie sie hektisch ihre Sachen zusammenpackte und kurz davor war, zu verwinden. Er konnte nicht genau sagen, wieso, aber ihn überkam ein Gefühl des Bedauerns...
Ein Satz bildete sich in seinem Kopf, doch er hatte ein wenig Angst, ihn auszusprechen...
Doch als sie noch stehen blieb und ihn abwartend ansah, fasste er einen Entschluss.
"Aber... wie kann etwas falsche sein, was sich so richtig anfühlt?", fragte er schließlich und seine Emotionen spiegelten sich in seinen silberblauen Augen wider.

Hermine liess die angespannte Haltung fallen und ihre Schultern entspannten sich sichtlich. "Sie.. würden es alle nicht verstehen. Und ich tus auch nicht...", meinte sie und wollte schon gehen, blieb aber stehen als sie auf gleicher Höhe mit Draco war und wandte sich zu ihm um. "Ich...", sie wusste einfach nicht was sie sagen sollte...

Dracos Blick borhte sich in ihren und ein kaltes Gefühl machte sich in seiner Brust breit.
Er wusste, dass das hier nicht möglich war. Granger und er... das hatte keine Zukunft. Er hätte einfach seine Klappe halten wollen. Er schalt sich für seine Blödheit und schwor sich, nie wieder seine Gefühle sprechen zu lassen. Es würde nur böse für ihn enden... und es würde ihn verletzen.
"Sag einfach nichts", bat er, "es ist wohl besser so."
Er versuchte sich an einem Lächeln, was ihm kläglich misslang. Also machte er auf dem Absatz kehrt und stellte sich an das Fenster, mit dem Rücken zu ihr.

Hermine war etwas enttöuscht über seine Reaktion. Sie stellte die Tasche wieder auf den Boden und trat neben draco ans fenster. "Ich kann nicht einfach nichts sagen und so tun als wäre nichts gewesen... Ich will es auch nicht... Ich will dass... es funktioniert... Ich will dass wir...", so eine Unterhaltung mit malfoy zu führen... Das hatte Hermine niemals erwartet...

Langsam drehte er den Kopf zur Seite, um sie ansehen zu können. Warum hatte er früher eigentlich nie ihre natürliche Schönheit bemerkt? Wie blind konnte man denn eigentlich sein?
"Was willst du...?", fragte er schließlich und sein Gesicht nahm einen bitteren Ausdruck an.
"Du hast es doch gedacht oder? Du weißt doch, dass es keine Zukunft hätte?", meinte er und seine Hände verkrampften sich, "was soll der Aufstand eigentlich? Ja, schön... wir haben uns geküsst... heißt das gleich, dass wir uns auch verliebt haben?"
Da sprach die reine Bitterkeit aus ihm und er bereute seine Worte jetzt schon, weil er seine Gefühle kannte. Und ihre Reaktion auf seine Wortde würde ihm wahrscheinlich wehtun.

Hermine versteifte sich und die Wärme wich aus ihren Augen.. "Ich küsse nicht unwillkürlich irgendwelche idioten.. Wobei es bei dir wohl eine Ausnahme war, denn du bist ein idiot... Ihr.. seid alle gleich!", zischte sie ihn an und schnappte sich ihre Tasche. Sie ging ans andere ENde der Bücherei und setzte sich in eine Ecke, wo sie die Knie an den Leib zog, sie mit den Armen umschlang und das Gesicht schliesslich verbarg, während sie leise weinte...

Draco verlor beinahe die Beherrschung, als er Hermine ganz leise weinen hörte... was hatte er getan? Sie hatte verdammt nochmal recht. Er war ein elender Idiot und sollte am besten vor die Hunde gehen!
Natürlich hatte er sich in sie verliebt. Gefühle konnte man nicht einfach unterdrücken.
Sein Kopf sank an die kühle Fensterscheibe und er unterdrückte die Tränen. Ein Malfoy weinte nicht. Niemals.
Gedämpfte Schluchzer drangen an sein Ohr, die er gerade so vernehmen konnte, weil sonst niemand in der Bilbliothek zu sein schien und sonst absolute Stille herrschte.
... Was sollte er jetzt tun? Er konnte es nicht mehr gerade biegen... er hatte alles versaut mit seiner schnippischen Art...

Hermine blieb so da sitzen, verstummte aber und sagte gar nichts, Sie konnte es nicht leugnen, sie hatte sich in Draco verliebt und ihm schien nichts an ihr zu liegen... Sie hötte es wissen sollen, er war schliesslich ein elender Slytherin...
Sie spürte wie die Tränen auf ihren Wangen eine salzige Kruste hinterliessen und wischte sich mit der hand kurz über die Wangen, dann kehrte sie wieder in ihre vorherige Position zurück...

Draco hob den Kopf wieder und suchte mit seinen Blicken den gesamten Raum ab, auf der Suche nach Hermine. Doch er konnte sie nicht entdecken. Vielleicht saß sie hinter irgendeinem Bücherregal...
Das Schluchzen hatte aufgehört, wie er feststellte und er sank frustriert an der Wand hinab. Er fand sich auf dem Boden sitzend wieder, einen Satz im Kopf.
"Ich küsse nicht unwillkürlich irgendwelche idioten.. Wobei es bei dir wohl eine Ausnahme war, denn du bist ein idiot... Ihr.. seid alle gleich!"
Er fasste sich an die Stirn und ließ den Kopf hängen. Eine einzelne Träne fand ihren Weg über seine Wange und fiel zu Boden.
Sie hatte absout recht. Er war ein Idiot...

Hermine hob den kopf und schaute in ihre tasche. Na toll, sie hatte ihre feder vergessen. Sie stand auf und ging zurück zu Draco, sie nahm ihre Feder und schaute ihn kurz an, verharrte in de Drehung, mit der si gerade hat Kehrt machen wollen und schaute ihn überrascht an. Weinte er etwa? Warum weinte er? "Warum die Träne? Nur weil wir uns geküsst haben, heisst das ja nicht dass wir ineinander verliebt sind.", meinte sie kühl.

Als er ihre kühle Stimme hörte, sah er überrascht auf und stellte fest, wie sehr ihn diese Worte doch verletzten.
Es war... wie ein Schnitt in der Brust, der ihm die Luft zum atmen nahm. Wie sie sich wohl bei diesen Worten gefühlt hatte...?
Doch es war ihm jetzt egal... es machte ihn rasend, dass sie ihn so gesehen hatte. Ruckartig stand er auf und wischte sich zornig die Spur der einsamen Träne aus dem Gesicht.
"Ja... du hast vollkommen recht", stimmte er ihr zu und er verbarg seine zitternden Hände hinter seinem Rücken.

"Hermine nickte. "Gut zu wissen.", meinte sie bloss bitter. "Wenn es das ist was du.... fühlst...", sie drehte sich um und ging davon, setzte sich an irgendeinen Tisch und nahm die heutige Ausgabe des Tagespropheten aus ihrer Tasche. Sie hatte ihn noch nicht gelesen... Das übliche, Angriffe auf Muggel, einflussreiche Zauberer und Hexen verhielten sich merkwürdeig, alles Werk der Todesser.

Draco schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Wie konnte man so stur und boniert sein? Er tadelte sich für sein Verhalten und wollte es am liebsten alles rückgängig machen. einfach alles. Er hätte nicht in die Bibliothek kommen sollen...
Entschlossen lief er Hermine nach und setzte sich reumütig zu ihr an den Tisch. Bevor er sprach, räusperte er sich und spielte nervös mit seinen Fingern.
"Ich... es ist nicht wahr", fing er an und wusste nicht recht, was er sagen sollte, "ich meine, dass mir das nichts bedeutet hat... also der Kuss."
Er kam sich so dumm vor, während er sich da irgendwas zurechtstotterte...
"Meine Gefühle für dich... sind schwer zu beschreiben, da wir uns lange Zeit gehasst haben. Und du hast allen Grund, mich immer noch zu hassen... weil ich ein dämlicher Trampel bin, der anderer Leute Gefühle verletzt. Aber du musst wissen, dass... ich mich in dich verliebt habe. Und das ist nicht erst seit heute so..."
Er hoffte, sie würde erkennen, dass er die Wahrheit sagte.

"Hm...", machte Hermine bloss und las weiter. "Es waren zwei küsse, Draco... Und wenn du noch einmals sagst sie haben dir nichts bedeutet dann verpass ich dir einen Denkzettel, bei dem dir hören und sehen vergeht, man merkt nämlich dass es dir nicht nichts bedeutet hat.", meinte sie schliesslich und hob den Blick. "Und was gedenkst du jetzt zu tun? Es kann ja nicht sein dass wir und jetzt aus dem Weg gehen.", ihre hand wanderte langsam zu seiner und sie umschlang seine Finger. Draco war ganz schön kühl... "Das wäre nömlich falsch...", ein schwaches Lächeln zierte ihre Lippen, sie hatte ihm verziehen...

"Aber... wir können auch nicht einen auf glückliches Pärchen machen, oder?", warf er ein und drückte ihre Hand kurz.
"Meine... Freunde würden mich wahrscheinlich killen... na ja... falls Potter und Weasley das bis dahin noch nicht getan hätten..."
Er seufzte schwer und senkte den Blick.
"Ich würde gerne mit dir zusammen sein... aber ich weiß nicht, ob das möglich ist. Es würde viele Probleme mit sich bringen."

"Oh, Harry würde es mit viel missfallen akzeptieren aber Ron würde dich platt machen... und mich gleich mit dazu.", sagte Hermine und lächelte etwas belustigt aber dennoch traurig. "Naja... Viele Probleme ja...", sagte sie. "Aber die wird es auch so geben... Was will schon passieren?", sie schaute auf Malfoys linken Arm. "Nur eins interessiert mich...", sie deutete auf den Arm und dachte, er würde schon verstehen.

Draco folgte ihrem Blick und zog seinen Arm unter den Tisch. Sie sollte die Schande nicht sehen.
"Ich...", sagte Draco perplex und wusste, dass es sie abschrecken würde. Sie hatte sowieso schon allen Grund, ihn zu hassen... jetzt kam noch ein Grund dazu.
"es ist eines der Probleme, die ich gerade angesprochen habe...", sagte er traurig und biss sich auf die Unterlippe.

Harry zog die Stoirn kraus und stand auf. im ersten moment mochte es so aussehen als würde sie gehen, doch sie ging um den Tisch herum und setzte sich neben Draco, nahm den linken arm und zog ein wenig den Ärmel hoch, sie sah den Ansatz des scvhwarzen Males und wusste dass es wirklich da war. Dann liess sie den Ärmel los, drehte Dracos Kopf in ihre Richtung und küsste ihn auf die Lippen. "Das ist mir egal....", sagte sie und legte ihm die Arme um den hals...

Draco wollte seinen Arm gerade wegziehen, doch sie war schneller und zog seinen Ärmel ein Stück hoch. Er hielt die Luft an und wartete ihre Reaktion ab. Doch es kam anders, als er erwartet hatte und er zog überrascht Luft ein, als sie näher kam und ihn schlussendlich küsste.
Er schloss die Augen und genoss den Augenblick. Wenn er sie küsste, spürte er, wie sehr er sie wollte und was ihm all die Jahre entgangen war...
Er legte ihr eine Hand in den Nacken und zog sich näher zu sich, um den Kuss vertiefen zu können und nach einer Weile zog er sich wieder zurück. Er schaute in ihre Augen und konnte langsam wieder rational denken.
"Aber... es sollte dir nicht egal sein. Das ist dumm...", flüsterte er und lächelte liebevoll.